Irgendwann nach dem letzten Krieg suchten die Lehrlinge der damaligen Übigauer Werft nach einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung. Ein zu Schrott erklärtes Beiboot und ein uralt- Außenbordmotor waren bald gefunden. Damit ging’s an den Wochenenden in die sächsische Schweiz – so sagen es die alten Geschichten.
In den fünfziger Jahren erhielt die Werft von der Gesellschaft für Sport und Technik zwei Piraten-Jollen und zwei Ruder- und Segelkutter K-10.
1957 wurde aus der Sportgruppe der Werft und dem Ausbildungszentrum am Schlachthofring die Seesportsektion „Schiffswerft“ gegründet. Ein Jahr später ergänzte die überholungsbedürftige Barkasse „Geschwister Scholl“ den Bootspark.

Als 1960 der Schiffbaubetrieb in Übigau eingestellt wurde, schafften sich die Seesportler ihre eigene Steganlage genau unter dem alten Werftkran, der als technisches Denkmal noch heute an die einst größte Binnenwerft Europas erinnert.
1971 siedelten die Seesportler in den Loschwitzer Hafen um und errichteten 1978 ein eigenes Clubgebäude.
Die Wende 1989 ging auch an den Loschwitzer Seesportlern nicht vorbei. Überlebenskampf und marktwirtschaftliches Denken der Betriebe forderte seinen Tribut. Nicht nur die finanzielle und materielle Unterstützung durch Trägerbetrieb oder Kommune wurde eingestellt, auch die Zeitfonds von Sportfreunden, Übungsleitern und ehrenamtlichen Funktionären wurden geringer. Die Kinder- und Jugendmannschaften zerfielen. Auf die damals 20 bis 40 Jahre alte Bootstechnik meldete die Treuhandanstalt ihre Ansprüche an. Einzig die Sportstätte wurde durch die Stadt Dresden gesichert.
Im zähen Ringen und mit vielen Ideen gelang es den Sportfreunden, den Verein zu erhalten. Neue Wege wurden gegangen, Verbündete gesucht, neue Veranstaltungen ins Leben gerufen, Wettkämpfe organisiert, Neuland betreten. 1995 fanden sich 4 Elbevereine zusammen und bildeten die IG Juniorensegeln Oberelbe. Synergien wurden gebildet, gemeinsame Veranstaltungen organisiert. So konnten Kräfte gebündelt und der Jugendsport wiederbelebt werden.
Besonders ereignisreiche Jahre waren für die Loschwitzer 2001 und 2002. Die vom Verein genutzte Mole wurde 2001 an den Betreiber einer Marina verkauft. Die im Molenbereich installierte Steganlage musste umgelagert und zahlreiche neue Probleme gelöst werden.
Im August 2002 richtete das verheerende Hochwasser im Vereinsgelände großen Schaden an. Es war praktisch komplett unter Wasser. Das Vereinshaus war danach nicht mehr nutzbar. Zahlreiche Spenden gingen nach den ereignisreichen Tagen des Jahres 2002 ein und so konnten die Sportfreunde bereits im Winter in zwei gebraucht angeschafften Baucontainern die Theorieausbildung durchführen.

Die Barkasse jedoch fiel diesem Hochwasser zum Opfer. Im Februar 2004 verließ sie, geteilt in zwei Teile, und unter dem traurigen Blick einiger, mit dem Boot eng verbundenen Mitglieder, auf einem Kranschiff endgültig den Hafen, um später als Tauchobjekt im Kulkwitzer Stausee auf 30 m Wassertiefe versenkt zu werden.
Im Winter 2004/2005 wurde durch die Stadt Dresden das Vereinsgebäude neu errichtet. Auf Stelzen steht es nun an der Stelle des alten „Papphauses“ und bietet dadurch zusätzliche Lagerfläche für Boote.

Das Hochwasser im Juni 2013 mit einem Höchststand von 8,76 m stellte die Mitglieder wieder vor eine schwere Aufgabe! Das Inventar wurde ins Stelzenhaus gebracht, die ebenerdigen Gebäude des Vereins wieder überflutet, so auch das Lagerhaus am Körnerweg und die Werkstatt! Wertvolles wurde zerstört, erhaltenswertes wertlos!
In den Monaten danach gab es viel zu tun, die Elektroanlage musste wieder in Betrieb genommen werden und das Lagerhaus – liebevoll Hexenhaus genannt – bedurfte einer Sanierung!
Die Geschichte des Vereins ist turbulent und ereignisreich. Beständigkeit und Leidenschaft haben jedoch dazu geführt, dass der WDL trotz zahlreicher Hindernisse auch heute lebendigen Wassersport betreibt.
Bleibt zu wünschen, dass viele neue Ideen und Initiativen dem Verein nicht verlorengehen und neue Mitglieder mit neuen Ideen das Vereinsleben mitgestalten.