Gemeinsam gegen den Strom ging es am 19. Juni für Kinder und Jugendliche der Interessengemeinschaft Juniorensegeln Oberelbe. In mehrere Etappen sollten die Elbsegler die Schönheiten ihres Heimatrevieres kennenlernen und dabei auch erfahren, wie man gefahrlos und sicher auf dem Wasser unterwegs sein kann.
Tag 0
Das Verladen der Boote war eine besondere Herausforderung. Der relativ kleine Kutter musste das Gepäck vieler Kinder aufnehmen, vorher hatten die Trainer bereits in den kühlenden Bilgen einen großen Teil der Verpflegung untergebracht. Es war schon erstaunlich, wie neben Zelten, Schlafsäcken, persönlichem Gepäck auch eine altertümliche Kochkiste und Tische und Klappstühle sowie auch Stockbrotspieße, Kühltasche, Feuerholz, Dreibein und Kochtöpfe untergebracht werden konnten. Die Jugendlichen verstauten ihr Gepäck in den beiden kleineren Jollen, ihre bei vorangegangenen Fahrten gesammelten Erfahrungen sollten sie nun durch eine wesentlich selbstständigere Teilnahme ohne erwachsenen Bootsführer weiter aufbauen.
Tag 1
Der Start am ersten Fahrttag konnte pünktlich erfolgen. Gegen die Strömung ging es in Schrittgeschwindigkeit durch das Elbsandsteingebirge bis zur Grenze (Postelwitz). Es war eine lange Fahrt stromauf, aber die Schönheit der Landschaft und die vielen neuen Eindrücke lies die Mannschaften entspannt am Ziel ankommen.
Tag 2
Auch am nächsten Tag stand eine lange Fahrt im Plan, die Schleuse Usti und der oberhalb liegende Segelverein waren das Ziel. Nun wurden die Mannschaften zunehmend auch in die Aufgaben an Bord eingebunden. Es gab rotierende Wachen mit bestimmten Aufgaben, die von Erholungsphasen abgelöst wurden. Besonderer Höhepunkt des Tages war neben den vielen seltenen Schwarzstörchen am Ufer die hohe Schleuse in Usti. 9 Meter wurden die 3 Boote im Wasserfahrstuhl nach oben gehoben. Mit Hilfe der teilnehmenden Erwachsenen wurden die notwendigen Handgriffe seemännisch korrekt ausgeführt.
Oberhalb der Schleuse bot sich den Wasserwanderern ein verändertes Bild – die Burg Schreckenstein im Rücken ging es weiter zum Tagesziel. Dort konnten alle nach dem Ausladen der Boote erst einmal ausgiebig baden.
Tag 3
Der dritte Fahrttag war entspannend, es wurde gesegelt. Oberhalb der Schleuse war die Strömung minimal, das Wetter perfekt und somit der richtige Zeitpunkt gekommen, alle Segel zu setzen. Vorbei ging es an malerischen Ufern bis nach Lovosice. Dort wurden wir schon erwartet und bekamen im wunderschönen Sportboothafen entsprechende Liegeplätze zugewiesen. Gemeinsam wurde dann ein Bauerntopf aus mitgebrachtem Gemüse geschnippelt und im großen Topf gekocht. Leider verschlechterte sich das Wetter, so dass der Abend schnell im Regen zu Ende ging.
Tag 4
Der Wendepunkt in Roudnice sollte angesteuert werden. Vor der kleinen Flotte lag die breite Labe, die gut zu besegeln war. 22 tschechische Segelboote kamen uns auf dem Kurs planmäßig entgegen – die Ceska Brana ist eine traditionsreiche Regatta. 3 Schleusen waren an diesem Tag zu überwinden bevor wir im gut bekannten Hafen Roudnice festmachen. Neben großem Badespaß gab es an diesem Abend die ersten Stockbrote. Verschiedenste Kreationen wurden zusammengeknetet und gebacken.
Tag 5
Am Morgen wurden mal wieder alle Zelte abgebaut, der Kutter gepackt und zurück ging es, teilweise unter Segeln, vorbei an der schönen Stadt Litomerice in Richtung Lovosice. Die Mannschaft zeigte auch an den 3 Schleusen eine gewisse Routine, so konnten auch einige Badepausen eingelegt werden. In Lovosice war dann die Aufregung groß, sollte doch der Stockbrotwettbewerb stattfinden. Die Kreationen wurden dabei immer ausgefeilter, der Spaß am Lagerfeuer immer größer und der Zeitpunkt der Nachtruhe sehr nach hinten verschoben. Später verschwanden alle in den Zelten und Booten, das Abenteuer, auf dem Boot zu schlafen, nutzten fast alle gern.
Tag 6
An diesem Tag war ein Ausflug auf den nahe gelegenen, mit der Labe (Elbe) verbundenen Zernosekysee geplant. Die Zelte blieben stehen und die fast leeren Boote segelten gemeinsam zum See. Dort wurde ausgiebig gebadet und viel gesegelt. Dabei wechselten die Mannschaften auch auf den Jugendbooten, für die Jüngeren war das eine wundervolle Erfahrung. Sie wollten gar nicht mehr auf den Kutter zurück. Der nachlassende Wind und die drückende Wärme beendete dann das Vergnügen und alle Boote nahmen wieder Kurs auf den Hafen Lovosice. Dort wurde wiederum gemeinsam gekocht und gegessen. Die Hitze lies auch am Abend nicht nach und so sah man kleine Grüppchen unter den Bäumen schwatzen. Die Jugendlichen interessierten sich derweil für die tschechischen Sportboote und ihre Mannschaften, sie waren gerade von einer Regatta zurückgekommen. Am Abend gab es wiederum den Wunsch, noch einmal Stockbrot zu backen, dazu kamen leckere Marshmallows.
Tag 7
An diesem Tag war die Abfahrt für 7 Uhr festgelegt – eine Herausforderung für alle. Eine lange Strecke lag vor der kleinen Flotte und der Tag sollte schwülwarm werden. 7:10 Uhr fuhren die Boote unter Motor aus dem Hafen und richteten den Kurs stromab. Bereits gegen 9 Uhr kam wieder der Schreckenstein in Sicht, an der Schleuse musste leider gewartet werden. Dann ging es weiter – durch die Strömung unterstützt auch schnell voran. 3 badepausen hoben die Stimmung an Bord, der während der Fahrt zubereitete Kartoffelsalat mit Bockwurst schmeckte allen.
Gegen 17 Uhr trafen die 3 Boote wieder in Dresden ein und wurden mit Hilfe der Eltern abgebaut. Eine schöne Fahrt ist zu Ende mit vielen Eindrücken, neuen Erfahrungen, neuen Freunden und neuen Ideen für zukünftige Vorhaben.